Antibiotika-Einnahme

Aufbau und Erhalt einer
probiotischen Darmbesiedelung

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Empfehlungen bei Antibiotika-Einnahme

Nach der Einnahme von Antibiotika steigt die Anzahl krankmachender Bakterien schneller an als die der gesunderhaltenden Bakterien. Ausgerechnet die erwünschten Keime benötigen Wochen oder Monate, um sich nach einer Antibiotika-Behandlung zu regenerieren. Während dieser Zeit und womöglich dauerhaft leiden Betroffene daher unter teils erheblichen Bauchschmerzen und unberechenbaren Verdauungsstörungen.

Studien haben gezeigt, dass die Zufuhr von probiotischen Lebendkulturen während und nach der Antibiotika-Einnahme unerwünschte Nebenwirkungen signifikant reduziert. Voraussetzung für die vorbeugende Wirkung ist, dass Bakterienkulturen wie Lactobacillus- und Bifidobakterien, Lactococcus lactis und Enterococcus faecium regelmäßig und in hoher Anzahl zugeführt werden. Mikroverkapselte, hochdosierte Probiotika (Bakterienkulturen) in Kapselform überstehen das saure Magenmillieu unbeschadet. Sie siedeln sich im Bakterienteppich des Dickdarms neu an und verdrängen krankmachende Keime und Pilze, bis ein gesundes Gleichgewicht aller Mikroorganismen wiederhergestellt ist.

Was ist ein Antibiotikum?

Ihnen wurde ein Antibiotikum verordnet, weil eine bakterielle Infektion vorliegt, vermutet wird oder vermieden werden soll. Mit einem Antibiotikum werden ausschließlich Bakterien bekämpft, nicht jedoch Viren. Manche Antibiotika wirken lokal, also nur am Ort der Entzündung. Andere wirken systemisch, also auf ein Organsystem oder den gesamten Körper. Bakterien sind sehr findig, wenn es um ihr Überleben geht. Sie vermehren sich sehr schnell und können ihr Erbgut verändern. So passen sie sich rasch neuen Bedingungen an und werden widerstandsfähig gegen „Angreifer“. Diese Eigenschaften werden durch Einnahmefehler noch verstärkt. Daher ist es wichtig, Antibiotika nur zu verwenden, wenn es wirklich angezeigt ist. Außerdem darf die Einnahme nicht vorzeitig abgebrochen werden, auch wenn man sich bereits nach wenigen Tagen besser fühlt.

Was gilt es bei der Einnahme zu beachten?

„Lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“, das gilt hier in besonderem Maße. Besonders bei Antibiotika ist es sehr wichtig, dass sie genau so eingenommen werden, wie es empfohlen wird. Einnahmezeiten und Einnahmedauer sollten hierbei genau eingehalten werden. Manche Antibiotika werden durch Kalzium in ihrer Wirkung gehemmt. Deshalb sollten Sie den Genuss von Milchprodukten in einem Zeitraum von zwei Stunden vor und nach der Medikamenteneinnahme vermeiden. Milch, Speiseeis, Joghurt, Käse und viele andere Speisen sind während dieser Zeit also tabu. Vermeiden Sie ebenso den Genuss von Alkohol während der Einnahmezeit.

Bauchbeschwerden während und nach Antibiotika-Einnahme

Die meisten Bakterien leben im Darm. Etwa einhundert Billionen Bakterien (10 hoch 14) verteilen sich auf zahlreiche nützliche und weniger nützliche Darmbakterienarten. Diese Bakterien spielen eine wesentliche Rolle für den gesunden Verdauungsprozess. Gemeinsam bilden sie in Form eines ca. 1,8 Kg schweren Bakterienteppichs die wichtige menschliche Darmflora (neu: Mikrobiom), die gleichzeitig die darunter liegende Darmschleimhaut schützt. Das Antibiotikum greift alle Bakterien einer bestimmten Art an, unabhängig von ihrer Aufgabe im Körper. Leider wirkt sich das auch auf die Darmflora aus: Nützliche Darmbakterien werden in ihrer Anzahl reduziert. Dadurch können sie ihre Stoffwechselaufgaben nicht mehr wahrnehmen und ihre Schutzfunktion wird geschwächt. Der Überbesiedelung durch „schlechte“ Darmbakterien und Pilze steht dann nichts mehr im Wege. Für Sie als Patient bedeutet das: Durchfall und durchfallartige Störungen, Blähungen, Übelkeit und Bauchschmerzen stellen sich ein. Frauen und Mädchen können eine Scheidenpilzinfektion bekommen. Auch allergische Hautreaktionen sind möglich.