Was bedeutet
Laktoseintoleranz?
Laktoseintoleranz ist eine der häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten weltweit. Sie betrifft schätzungsweise 68% der Weltbevölkerung in unterschiedlicher Ausprägung.
Diese Unverträglichkeit entsteht, wenn der Körper nicht genügend Laktase produziert, das Enzym, das zur Verdauung von Laktose, dem Milchzucker, benötigt wird. Infolgedessen kann es zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Übelkeit kommen, nachdem laktosehaltige Lebensmittel verzehrt wurden.
Ursachen der
Laktoseintoleranz
Die Hauptursache für Laktoseintoleranz ist ein genetisch bedingter Mangel an Laktase, das häufig in bestimmten Bevölkerungsgruppen vorkommt.
Diese Unfähigkeit, Laktose zu spalten, nimmt in der Regel mit dem Alter zu, da die Laktaseproduktion im Laufe der Zeit abnehmen kann.
Symptome der
Laktoseintoleranz
Die Symptome einer Laktoseintoleranz können bereits 30 Minuten nach der Einnahme von laktosehaltigen Lebensmitteln auftreten und sind sehr individuell. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Bauchschmerzen: Entstehen in der Regel nach dem Konsum von Milchprodukten.
- Blähungen: Häufig charakteristisches Zeichen einer Unverträglichkeit.
- Durchfall: Ungeklärte Durchfälle, oft begleitend mit Bauchkrämpfen.
- Übelkeit: Kann nach dem Essen von laktosehaltigen Speisen auftreten.
Zusammengefasst können die Beschwerden schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensqualität haben und oft zu einer starken Einschränkung der Nahrungsaufnahme führen.
Diagnostik der
Laktoseintoleranz
Um festzustellen, ob eine Laktoseintoleranz vorliegt, stehen verschiedene Testmethoden zur Verfügung:
- Laktose-Atemtest: Misst den Zuckerstoffwechsel im Körper.
- Bluttest: Bestimmt den Blutzuckerspiegel nach der Einnahme von Laktose.
- Eliminationsdiät: Beobachtung der Symptome bei Verzicht von laktosehaltigen Lebensmitteln über einen bestimmten Zeitraum.
Foto: Käse und Milch sind bei einer Laktoseintoleranz nur bedingt oder überhaupt nicht geeignet
Ernährung bei
Laktoseintoleranz
Verträgliche Lebensmittel
In der folgenden Tabelle sind Lebensmittel aufgeführt, die in der Regel gut verträglich sind:
Lebens mittel | Art | Grund |
Laktosefreie Milch | Milchprodukte | Wird enzymatisch behandelt |
Hartkäse | Käse | Enthält geringe Mengen an Laktose |
Joghurt mit Probiotika | Fermentierte Produkte | Probiotika können die Laktoseverdauung unterstützen |
Mandelmilch | Pflanzliche Alternativen | Gute Quelle für Vitamin E |
Sojamilch | Pflanzliche Alternativen | Proteinreich und kalziumangereichert |
Kokosmilch | Pflanzliche Alternativen | Laktosefrei und von Natur aus süß |
Hafermilch | Pflanzliche Alternativen | Ballaststoffreich und bekömmlich |
Laktosefreier Joghurt | Milchprodukte | Bietet Vorteile von lebenden Kulturen |
Ungünstige Lebensmittel
Hier sind einige Lebensmittel, die vemieden oder in Maßen konsumiert werden sollten:
Lebens-mittel | Art | Grund |
Milch | Milchprodukte | Hoher Laktosegehalt |
Weichkäse | Käse | Enthält häufig hohe Mengen Laktose |
Eiskrems | Süßspeisen | Oft mit Sahne und Milch |
Sahne | Milchprodukte | Sehr laktosehaltig |
Pudding | Fertiggerichte | Enthält Milch und Zucker |
einige Schokoladen | Süßwaren | Kann Milchpulver enthalten |
Fertiggerichte mit Milch | Verarbeitete Produkte | Oft schwer erkennbar |
Milchshakes | Getränke | Hoher Gehalt an Milch und Zucker |
Nährstoffe und
probiotische
Bakterienstämme bei
Laktoseintoleranz
Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für Menschen mit Laktoseintoleranz, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Einige Nährstoffe sind besonders wichtig:
- Kalzium: Ist entscheidend für die Knochengesundheit. Gute pflanzliche Quellen sind zum Beispiel Brokkoli, Mandeln und grünes Blattgemüse.
- Vitamin D: Unterstützt die Kalziumaufnahme und kann durch Sonnenlicht oder bestimmte Lebensmittel wie fettreichen Fisch (z.B. Lachs) zugeführt werden.
- Probiotische Bakterien: Diese Mikroorganismen fördern eine gesunde Darmflora und können in fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut, Kimchi und laktosefreien Joghurts enthalten sein.
- Magnesium: Spielt eine Rolle bei der Muskel- und Nervenfunktion. Reichhaltige Quellen sind Nüsse, Vollkornprodukte und grünes Blattgemüse.
- Zink: Unterstützt das Immunsystem und die Wundheilung und ist in Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkornprodukten zu finden.
Bei der Bekämpfung von Laktoseintoleranz können spezielle Präparate zur Unterstützung der Darmgesundheit in Betracht gezogen werden.
Probiotische Bakterienstämme wie Lactobacillus und Bifidobacterium helfen dabei, das Gleichgewicht der Mikroflora im Darm aufrechtzuerhalten und können die Verdaulichkeit von Nahrungsmitteln verbessern.
Diese Mikroben fördern nicht nur die Verdauung, sondern auch die allgemeine Gesundheit des Magen-Darm-Trakts. Eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist ebenfalls wichtig, um die Darmgesundheit zu unterstützen.
Tipps für einen
laktosefreien
Alltag
Um den Alltag bei Laktoseintoleranz zu erleichtern, sind hier einige nützliche Tipps:
- Informieren Sie sich über Lebensmittel: Lernen Sie, welche Produkte und Zutaten Laktose enthalten.
- Essen Sie in kleinen Portionen: Kleinere Mengen laktosehaltiger Lebensmittel können oft besser vertragen werden.
- Verwenden Sie Hilfsmittel: Laktase-Präparate können vor dem Genuss von laktosehaltigen Speisen eingenommen werden.
- Suchen Sie nach Alternativen: Nutzen Sie die Vielzahl von laktosefreien Produkten, die mittlerweile auf dem Markt erhältlich sind.
- Lesen Sie Etiketten sorgfältig: Produktetiketten immer auf Laktosegehalt überprüfen.
- Planen Sie Mahlzeiten im Voraus: Erstellen Sie einen Speiseplan, der laktosefreie Optionen enthält.
- Kochen Sie selbst: Bereiten Sie Ihre Mahlzeiten selbst zu, um die Kontrolle über die Inhaltsstoffe zu haben.
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ernährungsberater: Professionelle Beratung kann hilfreich sein, um individuelle Lösungen zu finden.
- Führen Sie ein Ernährungstagebuch: Dokumentieren Sie, welche Lebensmittel Sie konsumieren und wie Ihr Körper darauf reagiert.
- Vermeiden Sie Stress: Stress kann die Symptome verstärken; daher ist es wichtig, Entspannungstechniken zu integrieren.
Fazit
Laktoseintoleranz muss keinen erheblichen Einfluss auf Ihre Lebensqualität haben. Mit dem richtigen Wissen über Ernährung, Symptomerkennung und der Möglichkeit, Nahrungsmittel zu ersetzen, kann die Laktoseintoleranz gut gemanagt werden.
Probiotische Bakterien und Multi-Nährstoffpräparate können die Verträglichkeit von Laktose unterstützen.
Die Zusammenarbeit mit einem Ernährungsberater kann ebenfalls hilfreich sein, um einen maßgeschneiderten Diätplan zu entwickeln.
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Quellen
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- The role of probiotics in managing lactose intolerance: a literature review. – Autoren: Stojanovic, V. S. O. et al. – Journal: World Journal of Gastroenterology – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29425071/
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- Probiotics for lactose intolerance: a systematic review and meta-analysis. – Autoren: McNulty, M. C. S. et al. – Journal: Journal of Clinical Gastroenterology – https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32443748/