DAO-Blockade bei Fructoseintoleranz?

Fructoseintoleranz kann unterschiedliche Gründe haben. Hier wollen wir einen Blick auf den Unterschied zwischen DAO-Blockade bei einer hereditären Fructoseintoleranz und einer Histaminintoleranz werfen. Bei einer im Laufe des Lebens erworbenen Fructoseintoleranz steht nicht eine DAO-Blockade im Vordergrund, aber sie kann im Regelfall eine Histaminintoleranz auslösen.

Bevor wir mit der Erklärung beginnen, ist es wichtig zu wissen, dass es zwei Formen von Fructoseintoleranz gibt. Das sind die HFI oder hereditäre Fructoseintoleranz, die auf einem Gendefekt zurückzuführen ist und die erworbene Fructoseintoleranz, die viel häufiger vorkommt und im Laufe des Lebens aus unterschiedlichen Gründen erworben wird. Zudem gibt es die Histaminintoleranz, die mit Fructoseintoleranz im Regelfall nichts zu tun hat.

Wichtig zu wissen: Ein Erwachsener kann keine HFI bekommen. Die genetische Variante wird schon im Kleinkindalter diagnostiziert.

Was ist eine DAO-Blockade bei Fructosemalabsorption?

Bei der DAO-Blockade wird grundsätzlich gar nicht erst eine Fructoseintoleranz im klassischen Verständnis ausgelöst, sondern eine Histaminintoleranz. Bei der Diaminoxidase-Blockade wird der Abbau von Histamin behindert. Dies führt dann zu Symptomen, die einer Fructoseintoleranz ähnlich sein können, aber ganz unterschiedliche Folgen haben.

Die DAO-Blockade wird durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst:

  • Alkohol, wie zum Beispiel Bier oder Wein
  • Bestimmte Medikamente
  • biogene Amine, die in Lebensmitteln vorkommen

Amine: zum Beispiel Putrescin, welches aus der Aminosäure Ornithin entsteht und deutlich nach Verwesung riecht. Cadaverin, auch bekannt als 1,5-Diaminopentan, ist eine Fäulnisbase, die als biogenes Amin bei der bakteriellen Zersetzung von Proteinen aus der Aminosäure Lysin entsteht.

Wie Sie sehen, Fructose findet dabei nicht wirklich Erwähnung.

Was ist eine DAO-Blockade bei HFI?

Die DAO-Blockade (Diaminoxidase-Blockade) ist ein Problem bei der hereditären Fructoseintoleranz (HFI). Die Speicherung von Fructose im Körper führt zu einer Hemmung des Enzyms Diaminoxidase (DAO). Das Fructose-1-Phosphat (ein Zwischenprodukt von Fructose) reichert sich dabei in der Leber, den Nieren und im Darm an. DAO ist normalerweise dafür zuständig, Histamin im Darm abzubauen. Es treten also Symptome einer Histaminintoleranz auf, ohne dass man histaminreiche Lebensmittel gegessen hat.

Wichtig zu wissen: Die hereditäre Fructoseintoleranz (HFI) ist ein angeborener Gendefekt. Der Gendefekt betrifft das Leberenzym Aldolase B. Es ist aber eine seltene Krankheit und sie wird nicht im Laufe des Lebens erworben!

Fructose ist normalerweise kein direkter DAO-Hemmer. Allerdings können fructosereiche Lebensmittel bei einer bestehenden Fructosemalabsorption den Darm und die Darmschleimhaut belasten. Dadurch können HIT-Symptome indirekt verstärkt werden. Einfach, weil DAO anderweitig beschäftigt ist. Dabei hätte man aber zwei Intoleranzen – die gegen Fructose (FM) und ein Problem mit Histamin (HIT)! Grundsätzlich haben sie nichts direkt miteinander zu tun, treten aber tatsächlich auch mal gemeinsam auf. Einer Fructoseintoleranz liegt im Regelfall ein Mangel des Enzyms GLUT-5 zugrunde. Eine geschädigte Darmwand kann allerdings diesem Enzymmangel Vorschub leisten. Auch eine Fettleber kann zu Fructoseintoleranz führen.

Wie es um Ihre Enzyme steht, ob und welche Intoleranz Sie haben, kann abschließend nur ein Arzt klären! Gehen Sie also unbedingt mit Beschwerden zu Ihrem Arzt. Er kann mit recht einfachen Mitteln eine Diagnose stellen.

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Bildquelle: Verena Münch   pixelio

Quellennachweis: Nahrungsmittelunverträglichkeiten, inkl. Histamin und Fructose, bei CED 

Review-Artikel, der den Zusammenhang zwischen Histamin und anderen Unverträglichkeiten wie Fructose diskutiert